Always in Love and Memory * 06.01.1987 † 28.12.2003
Ich bin in das Zimmer nebenan gegangen.
Das, was ich für Euch war, bin ich immer noch.
Gebt mir den Namen, den Ihr mir gegeben habt.
Sprecht mit mir, wie Ihr es immer getan habt.
Gebraucht nie eine andere Redeweise,
seid nicht feierlich oder traurig,
lacht weiter über das,
worüber wir gemeinsam gelacht haben.
Betet, lacht, denkt an mich,
warum soll ich nicht mehr in Euren Gedanken sein,
nur weil ich nicht mehr in Eurem Blickfeld bin?
Ich bin nicht weit weg.
Ich bin nur auf der anderen Seite des Weges.
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SABRINA ich liebe Dich
SABRINA ich vermisse Dich
SABRINA ich werde Dich nie vergessen
SABRINA wie gern würde ich dich umarmen
SABRINA wie gern würde ich dir sagen wie lieb ich dich habe und wie stolz ich auf dich bin
SABRINA wie gern würde ich dich erwachsen sehen
SABRINA dein Tod war so sinnlos und das "Warum" lässt mich nicht los
SABRINA wie gern würde ich dir meine ganze Liebe geben
SABRINA ich wäre so gern für dich gestorben
SABRINA doch mir bleibt nur die unendliche Sehnsucht und der Schmerz der nie vergehen wird
SABRINA doch es bleibt die Hoffnung dass wir uns eines Tages wieder sehen
SABRINA wir werden uns wiedersehen
SABRINA ich liebe dich
SABRINA ich vermisse dich
SABRINA du wirst in meinem Herzen immer weiterleben
Deine Dich immer liebende MAMA, bis zu unserer gemeinsamen Ewigkeit
Gedanken einer Mama
Was geht in mir vor?
Oktober 2004
Es lohnt nicht die Frage "Warum?"
Egal wie auch immer die Frage enden würde, ich werde nie eine Antwort in meinem Leben finden. Ich bemühe mich sehr, sie nicht allzu oft mir zu stellen. Und doch stellt sie sich manchmal aus unergründlichen Tiefen von selbst und nimmt mein ganzes Ich ein.
Ich sehe keinen Sinn darin, dass ein so liebenswertes Mädchen für solch einen Tod bestimmt sein sollte. Ich glaube nicht, dass es Gottes Wille war Sabrina auf solch schreckliche Weise zu sich zuholen.
Das Auto und der Umgang mit Jan (Todesfahrer) ist keine Erfindung Gottes. Er kann nicht überall sein, um all die Katastrophen zu verhindern, die damit passieren. Sabrina hatte schon viele Schutzengel in ihrem kurzen Leben, aber sie waren noch nicht alle geopfert worden, der nächste hätte bestimmt alles gegeben, um sie zu retten. Deshalb glaube ich heute, dass Gott und ihn keine Schuld trifft.
Sabrina und ich waren nie streng gläubig, trotz allem möchte ich Gott darum bitten, dass er mein Kind beschützt, umarmt und liebt. Ich trage sie in meinem Herzen, in meinen Gedanken und in meiner tiefen Liebe, aber das körperliche Verlangen nach ihr erscheint mir oft so, als wenn es eine Begierde geworden ist, die ich nicht stillen kann.
Nach diesem tiefen Schock und der Unfassbarkeit, dass ich mein Kind in dieser, hiesigen Welt nicht mehr in den Arm nehmen kann, nicht mehr streicheln, trösten und drücken kann, nichts mehr mit ihr gemeinsam tun kann, macht sich ein tiefes und schwarzes Loch in mir breit. Ich kann es fühlen.
Sabrinas Fehlen wurde mir Stück für Stück, jeden Tag mit ihren vielen Alltäglichkeiten immer bewusster. Die kleinen Dinge, ihr launisches mittägliches "Hallooo", wenn sie am Wochenende ausgeschlafen hat, ihr morgenmuffliges Gesicht, wenn sie zur Schule fahren musste und früh aufstehen musste, ihre Diskussionen mit mir in der Küche oder im Auto, ihr Aufbrausen, wenn es mal Stress gab, aber auch ihre schnelle Hilfe zum putzen oder zum einkaufen, ihre Ratschläge, die ich manchmal brauchte, und ihre niedlich-freche Freude, wenn ich beim Korrigieren von Mathetest`s nichts gefunden habe, ihre Erzählungen über ihre Freunde und ihre Pläne meistens am Sonntag, ihre Frage, "Mama, wann bekomm' ich mein Taschengeld?", und, und, und..Es ließe sich beliebig fortführen.
Es gibt kein Ende dieser Aufzählung.
Sabrina hat in unserer Familie ihren ganz besonderen Platz eingenommen, dass ihr Fehlen überall riesige Löcher hinterlassen hat. Man kann diese Löcher nie mehr stopfen. Denn sie war der Lebensfaden, der schlagartig durchschnitten wurde. Mit jedem Jahr was sie jetzt älter wird, werden ihre Spuren tiefer.
Nach der verhängnisvollen Nachricht, der langen Stille, Unfassbarkeit, Lähmung, Schock und Erstarrung dachte ich, ich kenne mein eigenes Kind nicht mehr. Ich wusste nicht mehr wer Sabrina war. Ich hatte nur noch winzig kleine Erinnerungsfetzen in meinen Gedanken. Ihre Stimme war weg, ihr Gesicht konnte ich mir nur mit Hilfe von Fotos hervor holen, selbst dann hatte ich keine Erinnerung an ihr Gesicht, ihr Gang, ihr Duft, ihre sanftzügigen Bewegungen, einfach alles. Es ist wieder gekommen, aber auch nicht wie es sein sollte.
In meinem inneren Scherbenhaufen war alles verschüttet gegangen, was meine Tochter war. Ich verzweifelte, ich dachte renne dem Wahnsinn entgegen. Ich fragte mich, ob ich noch eine Mutter sei. Kannte ich meine Sabrina wirklich? Wer war Sabrina, wer ist Sabrina? Ich stellte mir nur noch solche Fragen, über mehrere Tage hinweg. Ich saß in ihrem Zimmer, konnte nur noch ihre Sachen berühren und riechen, ihren noch vorhandenen Duft, der im ganzen Zimmer in der Luft schwebte. Eine tiefe Sehnsucht nach ihr fesselte mich. Eine Sehnsucht zu gehen, sie nicht allein zu lassen, sie zu trösten, ihr meine Liebe zu geben. Das Gefühl bis heute noch, sie braucht mich doch. Ich kann sie doch nicht allein lassen, in diesem Sarg unter der feuchten, dunklen Erde. Einfach begraben! Es gab beängstigende Momente! Ich kniete in ihrem Zimmer und schrie und schrie, WARUM? Immer und immer wieder!
Am 7. Januar schrieb ich ihre Wände mit Fragen voll, mit Texten der Unfassbarkeit, der Sehnsucht, und wieder WARUM? Bis heute sind all diese Gefühle geblieben, doch es ist erträglicher geworden.
Die Option, wenn meine Zeit gekommen ist, habe ich. Kein Wenn, kein Aber, dann bin ich bei meiner Sabrina. Ihr Grab habe ich gekauft, ich komme also zu ihr, ganz nah, physisch und psychisch.
Beerdigung Sabrina Licht Liebe Frau Licht, liebe Angehörige, liebe Freundinnen und Freunde von Sabrina, lieber Kai, liebe Gemeinde, Ein Traumfänger hat ihr eine Freundin zu Weihnachten geschenkt, der Wunsch, dass böse Träume von ihr abgehalten werden. Wie einen bösen Traum, aus dem man so schnell wie möglich erwachen will, so mögen sie, die Mutter, es empfunden haben, als die schlimme Nachricht mitten in eine Feier platzte: Der für mich liebste und wichtigste Mensch ist tot. |
Liebe Petra, |