Always in Love and Memory    * 06.01.1987   † 28.12.2003


                                  

 

 


Die Katastrophe nahm ihren Lauf...

    Wie alles begann...

                                   

Warum ich die Vorgeschichte schreibe?

Ich werde immer noch von vielen, verschiedenen Personen gefragt, warum ich meinen Autoschlüssel aus der Hand gegeben habe, noch dazu an so einen Typen

(so die Bezeichnung der meisten Personen).

Hier ist nun meine Antwort, die ich noch nicht einmal ausführlich verfasst habe.

Die Stunden vor Sabrinas tragischem Unfall und alle Einzelheiten wie es dazu kam, dass "Er" letztendlich "an jenem schrecklichen Abend" mein Auto fuhr, werde ich hier nicht erklären. Denn zum ersten, würde Sabrinas Gedenkseite nur noch aus Texten bestehen, und zum zweiten, ist nur allein "dieser Tag" schon eine viel zu lange Geschichte, um sie auf dieser Seite niederzuschreiben. Ich werde darüber ausführlich in meinem Buch schreiben.
Ich hoffe, mit der Vorgeschichte einige Fragen beantwortet zu haben.

Alles was es an negativen Einflüssen gab, war vorhanden...

25. Dezember 2003
Sabrina hatte vor ihrem Unfalltod sehr hohes Fieber gehabt, bedingt durch eine Blasen- und Nierenentzündung, die auch über die Feiertage als Notfall behandelt wurden, da sie sehr starke Schmerzen hatte. Die Symptome fingen genau am Heiligen Abend an.

An dem besagten Tag, den 25. Dezember, legte ich Sabrina im 10 Minuten Takt Wadenwickel, wegen des hohen Fiebers, was mir auch am meisten zu denken gab, denn immerhin stieg das Fieber auf fast 40 C°. Zudem hatte Sabrina schon einige Paracetamol Tabletten genommen, um ihre Schmerzen zu lindern. Damals kam ich auch nicht gleich auf die Idee einen Notarzt zu rufen, geschweige, dass ich an ein Taxi dachte.

Als mir der Gedanke Notarzt plötzlich doch in den Kopf kam, fragte ich Sabrina gleich, ob ich einen Notarzt rufen solle, da sagte sie: "Nein Mama, bist du verrückt, ich brauch' doch keinen Notarzt,

und schon gar nich' lass' ich mich von dem ins Krankenhaus fahren. Du bist doch da!"

Wahrscheinlich dachte Sabrina nicht mehr daran, dass ich kein Auto fahren konnte. Denn zu allem Übel hatte ich auch noch meinen kleinen Finger gebrochen und somit waren meine Hand und der halbe Arm in Gips gelegt. Zu dem Unglück kam auch noch hinzu, dass an diesem Abend, außer mir und dem Todesfahrer (ich nenne ihn mal bei seinem Namen "Jan") keiner Zuhause war, den ich hätte fragen können, ob er uns in eine Klinik fahren könne.

Jan wollte Sabrina an diesem Abend abholen, sie wollten gemeinsam zu ihm nach Hause gehen, das war aber nicht möglich, da Sabrina krank war und sie unter anderem auch nicht mehr wollte. Wobei Sabrina sich schon ein wenig gefreut hatte Jans Mutter zu besuchen, da sie für sie ein Geschenk gekauft hatte und es auch so liebevoll verpackt hatte, welches Sabrina ihr natürlich überreichen wollte. Sabrina freute sich immer sehr, wenn sie anderen eine Freude machen konnte. Aus diesem Grund war Jan zu dem Zeitpunkt, als wir eigentlich in die Klinik fahren wollten, bei uns Zuhause.
Alles was es an negativen Einflüssen gab, war also vorhanden...

Sabrina, ich liebe Dich... weil kein Tag vergeht, an dem ich nicht an Dich denke

 

...was mich dazu veranlasst hat,

das erste Mal den Schlüssel meines Autos aus der Hand zu geben

Am Abend des 25. Dezember suchten wir dann endlich eine Klinik auf. In Begleitung waren wir mit Jan, denn er war derjenige, der uns in die Klinik gefahren hatte. In diesem Moment war er für mich gedanklich die einzige Person die in Frage kam, uns zu fahren. Und so kam es, dass ich Jan bat, bzw. fragte, ich war mit ihm per Sie: "Könnten Sie meine Tochter vielleicht ins Krankenhaus fahren?" Er bejahte meine Frage sofort. Nur hatte ich das Gefühl, er dachte, er könne mit Sabrina alleine fahren, also ohne mich. So sagte ich gleich: "Ich fahre aber mit, denn Sabrina lasse ich niemals allein, wenn sie krank ist! Und außerdem müssen Sie ja mit meinem Auto fahren, denn Sie haben ja kein Auto, oder?" Er sagte nur: "Ja, Ja, das ist doch klar." So, oder so ähnlich waren seine Worte, an die genauen Dialoge erinnere ich mich heute nicht mehr.

Auf jeden Fall spürte ich, dass auch Sabrina mit ihm nicht alleine in die Klinik fahren wollte. Denn sie fragte mich noch, während sie ihre Jogginghose anzog: "Mama du fährst doch mit, oder?"

Ich bejahte die Antwort sofort und sagte: "Sabrina, ich lass' dich doch nicht allein ins Krankenhaus fahren." Sie sagte: "Ja Mama, ich weiß ja, was' ne Frage von mir." Ich streichelte ihr zart über die Wange und drückte mein Kind an mich, sie tat mir so unendlich leid, denn ich spürte ihre Angst.

Nebenbei bemerkt, war "dieser Mann" (seinen Namen zu nennen, fällt mir meist sehr schwer) innerhalb sechs Wochen, in denen er mit Sabrina befreundet war, erst das zweite Mal in unserem Haus zu Besuch, leider...! Denn sonst hätte ich bemerkt und erkannt, wer sich hinter dieser Maske verbirgt...

Eine Maske die immer die gleiche Farbe trägt...

Damit meine ich, er hatte uns stets belogen ohne rot zu werden, selbst Sabrina hatte er nur belogen!

So gab ich das erste Mal in meinem Leben einem jungen Mann, noch dazu einem wild Fremden, den ich überhaupt nicht kannte, meinen Autoschlüssel. Das war am 25. Dezember 2003. In diesem Moment machte ich mir auch keine großen Gedanken darüber, wem ich meinen Autoschlüssel gebe und wem nicht. Denn meine Blicke und meine Gedanken waren nur noch bei Sabrina.

Sabrina weinte selten, wenn sie Schmerzen hatte, aber an diesem Abend weinte sie, versuchte aber trotz der Schmerzen ihre Tränen vor mir, und vor allen Dingen vor Jan, zu verbergen. Doch sah ich ihre Blässe und ihr Leiden ihrem Gesicht an. Ich spürte geradezu ihre Schmerzen. Natürlich spielte auch ihre Angst, vor dem, was in der Klinik auf sie zukommen könnte, eine Rolle. Sabrina wollte mich nie mit irgendetwas belasten, weder mit Krankheiten, noch mit Problemen, so war meine Sabrina schon immer. Sie verbarg hin und wieder ihre Krankheiten, und auch ihre Probleme, zumindest die, die ihr belanglos erschienen.

Sabrina, ich liebe Dich... weil unsere Seelen im Takt schwingen



...denn schließlich hatten wir ja Weihnachten  

Als wir im Krankenhaus ankamen, krümmte sich Sabrina schon vor Schmerzen. Jan und ich stützen Sabrina und setzen sie auf einen Stuhl. Wir schoben zwei Stühle zusammen, so dass Sabrina sich einigermaßen hinlegen konnte. Die Blicke der anderen Patienten waren schon ganz mitleidig auf Sabrina gerichtet, was ihr wieder einmal total peinlich war. Ich klingelte sofort am Eingang der Notfallambulanz. Eine Schwester öffnete die Tür und ging mit mir gleich ins Wartezimmer, nachdem ich ihr Sabrinas Krankengeschichte kurz berichtet hatte. Auch nur ebenso kurz, schaute sie sich Sabrina an, um mir dann zu sagen: "Einen Augenblick müssen Sie noch warten, dann kann Ihre Tochter sich hinlegen."

Schließlich warteten wir über drei Stunden, während sich Sabrina unter starken Schmerzen von einem Stuhl zum anderen Stuhl quälte. Zwischendurch legte sie sich im Wechsel auf meinen und auch auf Jans Schoß, wobei sie sich bei ihm nicht so wohl fühlte. Jan tröstete Sabrina und nahm sie stets in den Arm, was ihr aber nicht so Recht war. Denn sie warf mir hin und wieder einen nervenden Blick zu, wobei sie ihre Augen auf Jan gerichtet hatte. Den Grund, warum Sabrina sich von Jan emotional distanzierte, erahnte ich nur... So dachte ich, es lege an der Trennung mit Norman, da Sabrina mir kurz vor Weihnachten mitteilte, dass Sie Norman nicht vergessen könnte und das sie glaubte, nur mit Jan zusammen zu sein,

um Norman zu vergessen. Meine Gedanken an diesem Abend in der Klinik lagen jedoch falsch...

Die Gründe und alle Einzelheiten, warum Sabrina sich von Jan entfernte und das nicht nur am Abend des 25. Dezember, sondern schon Tage zuvor, erfuhr ich erst nach Sabrinas tragischem Tod (mehr dazu werde ich in meinem Buch schreiben).

Indessen klingelte ich noch mehrmals an der Tür der Notfallambulanz, und immer wieder wurde ich vertröstet, mit dem Argument: "Schauen Sie sich das Wartezimmer an." Als ich diesen Satz hörte, war meine Geduld schließlich am Ende und ich explodierte förmlich. Ich sagte zu der Schwester in einem sehr energischen und lauten Ton: "Schauen Sie sich lieber meine Tochter an, anstatt mich auf das volle Wartezimmer aufmerksam zu machen." Diesmal wäre Sabrina beinahe im Erdboden versunken, so peinlich war ihr das Ganze gewesen. So sagte sie ganz mitleidig: "Mama, lass uns doch in ein anderes Krankenhaus fahren." Ich sagte zu ihr: "Soweit kommt es noch Sabrina!" Die anderen Patienten gaben mir

gänzlich Recht.

Ich war so wütend gewesen und vergaß dabei fast, dass Sabrina doch solche starken Schmerzen hatte. Schließlich drohte ich der Schwester, indem ich den Ratschlag von Sabrina doch befolgen wollte. Erneut in einem lauten Ton, wies ich die Krankenschwester daraufhin, dass ich in ein anderes Krankenhaus fahren würde, wenn meine Tochter nicht augenblicklich behandelt werden würde, und dass der Vorfall Konsequenzen für die Klinik hätte, indem ich eine schriftliche Beschwerde bei der Dienstaufsichtsbehörde einreichen würde. Daraufhin kam Sabrina ohne große Umstände sofort ins Behandlungszimmer, wo wir aber nochmals eine kurze Zeit warten mussten. Jan blieb die ganze Zeit über im Wartezimmer.

Nachdem Sabrina endlich untersucht war und eine Diagnose gestellt wurde, bereitete der Arzt schon alles für eine stationäre Aufnahme vor, was ich aber erst am Ende der Behandlung erfuhr. Sabrina und ich waren zuerst einmal wie versteinert gewesen, da ihre Blasen- und Nierenentzündung wohl doch nicht so harmlos waren. Natürlich ließ Sabrina all ihren Emotionen freien Lauf, um zu verhindern, dass sie in der Klinik bleiben muss. So ging ich ohne zu zögern auf die Bitte meiner Sabrina ein, sie ja nicht dort zu lassen. Ihre Bitte lag aber auch in meinem eigenen Interesse, und so entschied ich mich, Sabrina auf eigene Verantwortung wieder mit nach Hause zu nehmen, denn schließlich hatten wir ja Weihnachten. Unter anderem sagte man mir im Schwesternzimmer, dass der Chefarzt der urologischen Abteilung sowieso nicht im Hause sei, da er bei den Schwiegereltern Weihnachten feiern würde. Das war wohl auch der Grund, warum wir über drei Stunden im Wartezimmer der Notfallambulanz die Zeit absitzen mussten. Aber auch ein Grund, der mir wiederum meine Entscheidung, Sabrina mit nach Hause zu nehmen, bestätigte, und mich nicht länger darüber grübeln ließ, ob die Entscheidung richtig oder falsch war.

Ich dachte, dass, was im Krankenhaus über die Feiertage gemacht wird, dass kann ich auch. So nahm ich die verordneten Medikamente und ging mit meinem Kind nach sechseinhalb Stunden Klinikaufenthalt endlich nach Hause.

Sabrina, ich liebe Dich... weil Du der Mittelpunkt meines Lebens bist

 

So nahm die Katastrophe ihren Lauf...

Auch auf dem Rückweg fuhr Jan mein Auto. Sabrina war inzwischen völlig erschöpft eingeschlafen.
Ich erinnere mich noch daran, als ich auf der Rücksitzbank saß und Jans Fahrstil genauestens beobachtet hatte, dass ich mit seinem Fahrverhalten zufrieden war. Er hielt sich an die Verkehrsregeln und an die vorgeschriebene Geschwindigkeit. Ich konnte also dahingehend nichts bemängeln. Ebenso konnte ich an ihm kein auffälliges Verhalten, hinsichtlich einer Einschränkung der Fahrtüchtigkeit, durch eventuellen Drogenkonsum bemerken, wobei ich ja niemals daran gedacht hätte, dass er Drogen konsumiert.

Und so kam es, dass mir sein, in meiner Anwesenheit, "braves" Fahrverhalten den Glauben schenkte,

ich könne ihm vertrauen...

Somit gab ich ihm an jenem "verhängnisvollen Abend", erneut meinen Autoschlüssel.

Als wir aus der Klinik Zuhause ankamen, parkte er mein Auto vor unserer Garage. Ich bedankte mich freundlich bei ihm, worauf er nach Hause ging. Sabrina legte sich sofort ins Wohnzimmer auf die Couch, weil sie unter anderem in meiner Nähe sein wollte. Und so ganz nebenbei sagte sie zu mir:

"Mama, ich bin froh, dass der Jan nach Hause gegangen is', und nich' noch mit zu uns gekommen is', weil ich nämlich jetzt allein sein möchte." Ja, so waren ihre Worte, daran erinnere ich mich noch ganz genau, denn ich war etwas erstaunt über diesen Satz. Ich dachte mir noch: "Hm', Sabrina mag ihn ja gar nicht mehr so." Heute jedoch weiß ich, meine Gedanken lagen damals richtig! Kurze Zeit später schlief Sabrina dann auf der Couch ein. Das war unser erster Besuch in der Notfallambulanz.

Schon am nächsten Tag, am 26. Dezember, folgte dann ein zweiter Termin in der Klinik. Denn der stellvertretende Arzt hatte Sabrina unter Beobachtung gestellt. Nach diesem Termin sollte sich Sabrina erneut am 29. Dezember, um 8 Uhr morgens in der Klinik vorstellen. Diesmal hatte sie endlich einen Termin bei dem zuständigen Oberarzt der Urologie.
Meine Sabrina konnte jedoch diesen Termin "nicht mehr" wahrnehmen... "Nie mehr"

Ich hatte mich verdammt nochmal geirrt...
"Er "raste" mit seinem "braven" Fahrverhalten" meine Sabrina in den Tod.

"Zum Unfallzeitpunkt hätte Sabrina gar nicht an diesem "Unort" sein dürfen,

sondern hätte eigentlich in stationärer Behandlung in unserer örtlichen Klinik sein müssen..."

Sabrina, ich liebe Dich... weil es Dich gab und immer noch gibt


 

 

Das Bild entstand am 2. Weihnachtsfeiertag, den 26. Dezember 2003.


 

Kraft zum Leben

Die Zeit
mit dir war schön, erlebnisreich und bunt.
Und nur die Erinnerung an diese Zeit,

schenkt mir heute die Kraft zum Leben.

(Annegret Kronenberg)

   ... doch kann ich "Ohne Dich"
          kein vollkommenes Leben mehr führen

                                     

 

Gott behüte Dich

Immer in Liebe Deine Mama

                

                       

 

 

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